Hospital at Home:
Die Spitalversorgung für zu Hause.
Hospital at Home ist eine innovative Form der Gesundheitsversorgung, bei der Patient:innen akute medizinische Betreuung im eigenen zu Hause erhalten.

Das Hospital at Home-Modell erklärt:
Patienten:innen werden in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung akutmedizinisch behandelt, ohne dabei auf die Qualität und Sicherheit einer stationären medizinischen Versorgung zu verzichten. So läuft die Behandlung genau ab:

1.
Ärztliche Zuweisung
Sobald eine Behandlung benötigt wird, erfolgt die ärztliche Zuweisung in das Hospital at Home Versorgungsmodell durch Hausärzt:innen oder in einer Notfallstation im Spital.

2.
Diagnose & Behandlung
Ein interprofessionelles Team führt die Behandlung und Diagnostik der Patient:innen spitaläquivalent und im häuslichen Umfeld durch. Dabei werden alle notwendigen diagnostischen und therapeutischen Geräte mitgebracht.

3.
Pflegephase zu Hause
Bei den täglichen interprofessionellen Visiten wird der klinische Zustand der Patient:innen kontinuierlich evaluiert und die Behandlungspläne entsprechend angepasst.

4.
Behandlungsabschluss
Sobald die akutmedizinische Behandlung abgeschlossen ist, übernehmen die Hausärzt:innen oder andere Gesundheitsdienstleister:innen die weitere ambulante Betreuung.
Diese Vorteile haben Patient:innen
Mehr Individuelle Betreuung
Hospital at Home bietet eine individuell zugeschnittene und ganzheitliche Betreuung und Behandlung der Patient:innen.
Grösseres Wohlbefinden
Eine Behandlung im vertrauten häuslichen Umfeld der Patient:innen erhöht den Komfort und das Wohlbefinden erwiesenermassen.
Geringeres Infektionsrisiko
Nicht in einem Spital, sondern in den eigenen vier Wänden behandelt zu werden, verringert das Risiko, sich mit multiresistenten Keimen anzustecken.
Mehr Einbindung der Angehörigen
Angehörige können stärker in die Behandlung und in Therapieentscheidungen der Patient:innen eingebunden werden, wenn sie zu hause getroffen werden.
Positive psychologische Wirkung
Viele Menschen fühlen sich zusätzlich zum gesundheitlichen Zustand durch einen längerfristigen Spital-Aufenthalt auch psychisch belastet. Dieser Punkt fällt beim Hospital at Home weg.
Grössere Mobilität
Bei der Behandlung im eigenen zu Hause bleiben die Patient:innen mobiler und aktiver, was zu besseren Genesungsergebnissen führt.
Stimmen der Patient:innen
Länder wie Grossbritannien, Australien, Israel, Spanien oder die USA machen bereits langjährige positive Erfahrungen mit dieser Versorgungsform. Der Hospital at Home-Service findet nun zunehmend Beachtung beim Pilotprojekt im Baselland.
Diese Vorteile hat Hospital at Home für das Gesundheitssystem
Geringere Kosten
Eine Behandlung zu Hause ist oft kostengünstiger und besser, da dabei die Betriebskosten für Spitalbetten eingespart werden. Ausserdem bleibt bei dem Modell die Mobilität der Patient:innen erhalten und Folgekosten für Rehas, Kuren etc. reduzieren sich ebenfalls.
Höhere Spitalkapazität
Die Verlagerung von Patient:innen aus Spitälern in ihre eigenen vier Wände trägt zur Entlastung überfüllter Spitäler bei und setzt Ressourcen für schwerkranke Patient:innen frei.
Grössere Zufriedenheit bei Mitarbeitenden
Pflegekräfte und Ärzt:innen profitieren durch das Modell von einer stressfreieren Arbeitsumgebung und einem abwechslungsreichen Arbeitsalltag.
Stimmen der Mitarbeitenden
Das Hospital at Home Modell verspricht nicht nur Patient:innen enorme Vorteile, auch Mitarbeitende sammeln zunehmend positive Erfahrungen damit.
Aus dem Pilotprojekt Hospital at Home wird ein Modell für die Zukunft
Das Versorgungsmodell hat bereits in vielen Ländern Anklang gefunden – nicht zuletzt beim Pilotprojekt im Baselland. Die Resultate sind überzeugend, die Versorgung verbessert sich messbar und das Feedback ist positiv. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt: Die Schweiz hat die Chance, mit der landesweiten Einführung zum Vorreiter einer modernen, zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung zu werden. Eine wichtige Entscheidung darüber fällt am 14.06.2025 im Kanton Basel-Landschaft.


Häufig gestellte Fragen
Ist das Behandlungskonzept Hospital at Home neu?
Nein, das Behandlungskonzept gibt es seit mehr als 10 Jahren. Hospital at Home wird in rund 35 Ländern praktiziert, dazu zählt seit rund 2 Jahren auch die Schweiz. Nähere Informationen zu den aktuellen Schweizer Anbietern finden Sie auf der Website der Swiss Hospital at Home Society www.shahs.ch.
Welche Vorteile hat Hospital at Home zu einem Spitalaufenthalt?
Hospital at Home weist viele Vorteile gegenüber einem stationären Aufenthalt auf. Dazu zählen zum Beispiel, dass wir zu Hause zehnmal mobiler sind und weniger stürzen. Zu Hause schlafen wir deutlich besser und sind in einem Umfeld, in dem wir schneller genesen. In der gewohnten Umgebung entwickeln wir seltener ein sogenanntes Delir, einen Zustand akuter Verwirrung, der lebensbedrohlich werden kann. Zusätzlich können gefährliche Spitalinfektionen vermieden werden. Eine Hospital at Home Behandlung eignet sich allerdings nicht für jede Erkrankung, weshalb es vorher eine gute Abklärung seitens des behandelnden Teams benötigt.
Werden die Behandlungskosten übernommen?
Es entstehen durch die Hospital at Home Behandlung keine zusätzlichen Kosten für die Patient:innen.
Welche Voraussetzungen müssen für eine Überweisung gegeben sein?
Es liegt eine akute hospitalisationspflichtige Erkrankung vor. Das heisst, die Patient:innen werden hausärztlich in ein Spital eingewiesen oder erhalten auf einer Notfallstation die Information, dass sie stationär behandelt werden müssen. Die Patient:innen sowie An- und Zugehörigen sind mit der spitalersetzenden Behandlung zu hause einverstanden, die Patient:innen wohnen im Einzugsgebiet und die medizinische Versorgung kann sicher und umfassend gewährleistet werden.
Welche Diagnosen eignen sich für Hospital at Home?
Neben der pflegerischen und ärztlichen Anamnese und klinischen Untersuchung kann eine kontinuierliche oder diskontinuierliche Überwachung der Vitalparameter erfolgen. Labordiagnostik und die Untersuchungen von Gewebeproben sowie EKG, Ultraschall und 24- Stunden Blutdruck und Langzeit-EKG können im häuslichen Setting durchgeführt werden. Für weitere Diagnostik wie Röntgen/CT/MRI oder ärztliche Spezialuntersuchungen wird mit regionalen Praxispartnern zusammengearbeitet.
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